Pfarre Am Tabor

Auferstehung Christi

Pfarre Am Tabor

Auferstehung Christi

22. Sonntag im Jahreskreis

Bibelwort: Markus 7,1-8.14-15.21-23
Was mit einer eher beiläufigen Diskussion über den Sinn und die Notwendigkeit jüdischer Reinigungsvorschriften beginnt, wird sehr schnell sehr grundsätzlich. Plötzlich ist die Fähigkeit des Menschen zum Bösen das Thema. Und es geht nicht um die Versuchungen und die Verführungen, denen wir vielleicht ausgesetzt sind und erliegen, sondern es geht Jesus darum, was in mir als Menschen ist. Man könnte hier eine grundsätzliche Diskussion führen, ob der Mensch von Natur aus eher gut oder eher böse ist, doch ich glaube, dass eine solche Diskussion nicht sehr fruchtbar wäre. Hilfreicher ist es – so glaube ich – zu akzeptieren, dass der Mensch zum Guten wie zum Bösen fähig ist. Es liegt an mir, welche Eigenschaften ich fördere und in mir wachsen lasse. Im Kontext des heutigen Sonntagsevangeliums möchte ich den Blick richten auf meine Fähigkeiten zum Bösen. Und ich muss mir ehrlich eingestehen: Auch wenn ich mich von dem Katalog der Verfehlungen, die Jesus aufzählt, weitestgehend fernhalte, sind meine Gedanken und Gefühle nicht immer ein Spiegelbild meiner Taten. Da denke und fühle ich manches, für das ich mich schäme und was ich nicht denken oder fühlen möchte. Und versuche dagegen anzugehen, weil solche Gedanken und Gefühle mich vergiften, auch wenn sie nie zur Tat werden.
Peter Kane